photgraphic impressions of an asylum seekers village in the west of hamburg, 2007
i handed in some of these pictures to apply for the photo school "lette verein" in berlin 2011. below is the accompanying text (german only).
Die Siedlung für Fremde
Fotoimpressionen einer Asylantensiedlung
in Hamburg
In den Bildern der Serie „die Siedlung für Fremde“ habe ich versucht die Stimmung einer Asylantensiedlung im Westen Hamburgs einzufangen, wie sie sich dem fremden Betrachter von Außen bietet. Die Häuser ähneln sich stark und muten eher an wie schwedische Reihenhäuschen, als dass sie auf den ersten Blick als Wohnort für Asylanten und Flüchtlinge – vom fremden Betrachter meist als „Fremde“ bezeichnet - zu identifizieren wären. Es entsteht ein Eindruck von Leere, Ordnung, Anonymität und Melancholie. Durch die kalte Jahreszeit wird dieser Eindruck noch verstärkt. Zu den Menschen die dort leben bekommt der Betrachter über diese Außenansicht keinen Zugang.
Doch hinter jedem Fenster verbirgt sich ein Zimmer und in jedem Zimmer wohnt ein Mensch mit einer ganz eigenen Geschichte. Im Laufe meiner Fotoaufnahmen habe ich einen Bewohner dort kennengelernt und wurde von ihm nach Drinnen eingeladen. Das Bild, was sich mir im Haus bot, stand im Gegensatz zum Eindruck von Außen: Alles war bunt, warm, chaotisch und individuell.
Ich denke, dass es diese Nicht-Übereinstimmung zwischen Außenwahrnehmung und Innendarstellung fast überall im Leben gibt und dass man sich immer wieder bewusst machen sollte, welche Art von Informationen man erhält, wenn man in der Position des fremden Betrachters verbleibt. Das Kind in der Ferne auf dem letzten Bild der Serie lässt eine Ahnung auf diese andere Ebene des „Innen“ zu.
Technische Umsetzung: Alle Bilder wurden mit einer digitalen Canon PowerShot A520 aufgenommen und anschließend in Photoshop minimal farblich angepasst.